Samstag, Januar 03, 2009

Angst

Wolken ziehen vor den Mond
Die Dunkelheit verdichtet sich
Die Bäume rücken näher schon
War dort im Dickicht ein Gesicht?

Die Flammen flackern wie dein Herz
Ein Zentrum von Geborgenheit
Das sich von totem Holz ernährt
Und nun verlischt es mit der Zeit

So viele Menschen drängen sich
In einen Raum aus Rauch und Licht
Du siehst sie doch du kennst sie nicht
Und spürst den Rausch wie er dich frisst

Laut und schnell und heiß ist es
Mit Brüsten und mit Muskeln
Sie kratzen und sie beißen sich
Mit Blicken und Getuschel

Nun liegst du brav in deinem Bette
Nach Gutenachtgeschichten
Und siehst die Schatten an der Decke
Mal hier mal dorf aufblitzen

Ein Knistern in der Ecke dort
Ein Knacken in den Wänden
Du wünschst dich in die Träume fort
Doch Angst erstickt dein Denken

Du liebst sie mehr als sie dich braucht
Und würdest alles geben
Und kommt sie spät des Nachts nach Haus
Traust du dich nicht zu reden

Du weißt du hast sie schon verlorn
Doch brauchst du sie zum Atmen
Die Angst hat schon dein Herz erfrorn
Und töten dich im Warten


03.01.2009